Gebetsgemeinschaft in der PDZ Idar-Oberstein in Zeiten der Corona-Krise
Gebetsimpuls von: Pastoralassistent Michael Michels
Sie sind eingeladen, das Gebet im Laufe des Tages zu beten. Ich werde das Gebet um 18:00 Uhr beten, gerne können Sie sich auch dieser Uhrzeit anschließen.
Eröffnung:
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen.
Lied: Wo ich auch stehe
YouTube zum mitsingen:

Lesung aus dem Evangelium nach Johannes
(Joh 8,1-11)
In jener Zeit ging Jesus zum Ölberg. Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel.
Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es. Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim
Ehebruch auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du?
Mit dieser Frage wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn zu verklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb
mit dem Finger auf die Erde. Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als
Erster einen Stein auf sie.
Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. Als sie seine Antwort gehört hatten, ging einer nach dem Anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand. Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt? Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!
Zeit der Stille
Impuls
Vor einigen Tagen habe ich unangenehme Post bekommen. Sie kennen das bestimmt: Diese Post mit dem offiziellem und staatlichen Absender und einem mehr oder weniger schönen Foto und einer Zahlungsanweisung drin. Sofort stieg in mir Wut auf: „Hat die Polizei gerade nichts besseres zu tun als mich zu blitzen?!“ Und überhaupt: „Wieso eigentlich an der Stelle? Sollten mal besser da blitzen wo es wirklich gefährlich ist schnell zu fahren und nicht da, wo sie das meiste Geld machen können!!“ Mir sind 100 Ausreden eingefallen, 100 Gedanken hatte ich im Kopf. Nur ein Gedanke, muss ich zu meiner Schande gestehen, war nicht dabei: „Michael! Du bist zu schnell gefahren! Du hast einen
Fehler gemacht.“ Hätte ich mir da mal gut ein Beispiel an der Ehebrecherin im heutigen Evangelium genommen. Sie wehrt sich mit keiner Silbe. Von ihr kommt keine Ausrede:
„Ich war betrunken! Ich wusste nicht was ich tat“ oder „Der Mann hat mich doch verführt!“ Sie bringt ihre Schuld leise und demütig vor den Herrn. Laut sind nur die Schriftgelehrten, die das Schicksal der Frau unbarmherzig ausnutzen um Jesus eine Falle zu stellen. Doch Jesus ließ sich auf dieses Spiel gar nicht ein. Er löst die Situation brillant. Barmherzig, mit
offenem Herzen, trotzdem klar. Er bagatellisiert die Sünde nicht, aber er eröffnet der Frau auf Basis ihrer Ehrlichkeit eine neue Zukunft. Die Vergebung des Herrn ermöglicht einen wirklichen Neuanfang. Und er entlastet die Frau auch davon, die Schuld wegschieben zu müssen (Der Mann, Alkohol etc…) Die Ehebrecherin kann das Urteil annehmen, frei von Gram oder Selbsthass. Mit einer neuen Zukunft! Mir sagt dieses Evangelium: Wer dankbar realisiert, dass er trotz seiner Fehler und Schwächen von Gott angenommen und geliebt ist, der wird auch in den schwierigsten und verwundbarsten Momenten aufgerichtet und ohne Angst durchs Leben gehen.
Gebet
Gott, du kennst und liebst uns, auch in unseren verwundbarsten Momenten. Dir vertrauen wir alles an.
Vater Unser im Himmel, geheiligt werde dein Name….
Segen
Gottes Liebe wärme dich, Gottes Gegenwart umstrahle dich, Gottes Geist möge in dir sein.
Gottes Kraft soll in dir wirken, Gottes Zärtlichkeit soll dich beschützen, Gottes Friede soll dich umgeben (irischer Segenswunsch)
Es segne und beschütze uns alle der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.